Nahwärmenetz zur klimaneutralen Versorgung mit Abwärme in Schwentinental gestartet

15. Januar 2020 | Aktuelles

Nahwärmenetz zur klimaneutralen Versorgung mit Abwärme in Schwentinental gestartet

Mit dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung soll bis zum Jahr 2030 das sportliche Ziel von 55 % weniger Treibhausgasen erreicht werden.

In Schwentinental wird jetzt schon gezeigt, wie man durch eine intelligente Vernetzung und Abstimmung untereinander das Ziel mehr als erreichen kann.

Mit der Inbetriebnahme der Fernwärmeleitung zwischen der e-nema GmbH und dem Gewerbe- und Technikzentrum zum Anfang der Heizperiode 2019/2020 erfolgt die Beheizung des Gebäudes der Wirtschaftsförderung des Kreises Plön bereits nahezu klimaneutral. Die Wärme entsteht bei der E-nema im normalen Produktionsprozess und wird dann als Abwärme nicht mehr an die Umwelt abgegeben, sondern an das GTZ über eine Nahwärmeleitung geliefert. Damit kann beim nahegelegen GTZ im Jahr ca. 350.000 kWh Gas und entsprechend ca. 77 t Co² eingespart werden.

„Leider sind solche Projekte keine Selbstläufer“ So Tillmann Frank als Geschäftsführer der e-nema GmbH. „Glücklicherweise wurden wir von verschiedenen Seiten gut unterstützt und konnten auch die Förderung des Landes sowie des Bundes in Anspruch nehmen. Aber ohne eine übergreifende ökologische Einstellung des Unternehmens kommt man leider nicht weit.“ Da zunächst Kampfmittel auf dem Gelände des GTZ geräumt werden mussten und auch die Genehmigung durch die Kommune sich verzögerte, musste auf der Seite des GTZ eine größere Geduld mitgebracht werden, denn der Start des Projektes verzögerte sich immer wieder. „Glücklicherweise hat unsere alte Heizung noch so lange durchgehalten, so dass unsere Mieter keine Einschränkungen hinnehmen mussten. Jetzt sind wir aber über diese klimaneutrale Umsetzung sehr froh und freuen uns, Vorreiter bei der Nutzung industrieller Abwärme im Kreis zu sein“ so Knut Voigt als Geschäftsführer der WFA. Auch die Landrätin des Kreises Plön, Stephanie Ladwig ist von dem Projekt begeistert: „Ich freue mich über die Inbetriebnahme der ressourcenschonenden Nahwärmeversorgung des Gewerbe- und Technikzentrums in Schwentinental. Für den Kreis Plön steht Klimaschutz und Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Für so eine Zusammenarbeit zwischen Industrie und Verwaltung wünsche ich mir viele Nachahmer.“

 

Der für die Beteiligungen des Kreises zuständige Hauptausschuss habe nach Vorberatung und Empfehlung durch den Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Tourismus einstimmig im August 2018 die Umstellung auf die Nahwärmeversorgung durch e-nema beschlossen, so der Vorsitzende Werner Kalinka MdL: „Ein Beitrag zum Klimaschutz, für die Umwelt.“ Dies entspreche der Linie des Kreises. Kalinka: „Die Versorgungssicherheit war immer gegeben.“ Der Kreis unterstützt WFA / GTZ mit inzwischen jährlich rd. 400 000 Euro.

 

Bei der E-nema ist man weiterhin dabei, den gesamten Energieeinsatz langfristig möglichst CO² neutral hinzubekommen. Neben der eigenen PV Anlage, die jetzt schon gut 1/3 des Strombedarfes liefert, sollen weitere Anlagen folgen. Im Gasbereich ist man guter Hoffnung, dass in Zukunft verstärkt Biogas oder Wasserstoff aus den Windkraftanlagen am Markt zu akzeptablen Preisen zur Verfügung steht. „Unsere Ansprüche an die Lieferanten können derzeit leider noch nicht befriedigt werden“ so Tillmann Frank weiter „wir hoffen, dass sich in den nächsten Jahren hier die Denkweise am Markt noch erheblich ändern wird.“